Ein Foto tanzt selten allein *

Die Serie "Ein Foto tanzt selten allein" - entstanden im Rahmen  verschiedener ImpulsTanz-Workshops -  entfernt sich von der klassischen Darstellung präzise eingefangener Momente am Ende einer Bewegung. Stattdessen versucht sie die oft chaotische und immer im Wandel befindliche Natur des Tanzes in´s Bild zu setzen. Sie zeigt das Unkontrollierbare, das Vieldeutige und die Komplexität von Ausdruck und Bewegung. Hier wird der Tanz nicht als festgelegte Choreographie dargestellt, sondern seine flimmernden Zwischenräume und flüchtigen Übergänge - das Gefühl von Tanz als etwas Fließendem, nie ganz Greifbarem. Die mitunter auch rohe Energie des Tanzes in eine ästhetische fotografische Form zu bringen und das ständige Ringen um die Unvollständigkeit der Darstellung von Bewegung, charakterisieren diesen visuellen Dialog, bei dem die Kamera manches mal selbst zur Tänzerin wurde.
Die gezeigte Unschärfe und Abstraktion der Bilder ist kein Zufall, sie sind ein bewusstes Stilmittel und so wie die gewählten Farben, die Hauptakteure dieser Arbeit. Im Kontrast dazu stehen Bilder in sich ruhender Tänzer:innen.
"Ein Foto tanzt selten allein" versucht aber auch die kollektiven Erfahrungen der Teilnehmer:innen und das emotionale Potenzial der "Impulstanz-Workshops"in Bilder zu übersetzen. In ihnen geht es nicht ausschließlich um das Erlernen von Tanztechniken geht, sondern auch oder vielleicht zuerst, um Entfaltung, Improvisation und Transformation.

*) Isa Wortelkamp