Gletscherportraits

Seit dem Sommer 2022 setzte ich mich auf fotografische Weise mit dem Rückgang des Eises und dem Verhältnis zwischen Mensch und Gletscher auseinander. Neben Portraits von Menschen im Alter von 5 bis 75 Jahren sowie Landschaftsaufnahmen spielten dabei auch die Oberfläche des Gletschers und die menschliche Haut eine wichtige Rolle. Das Eis der Erde ist so etwas wie die Haut des Menschen - sie sind für beide lebensnotwendige Organe. Und sie stellen auch ein Archiv dar, im Fall des Gletscher natürlich ein weitaus umfassenderes als es unsere Haut sein kann. 

Diese Aspekte bieten also über die bloße Landschafts- oder Portraitfotografie hinausgehende Dimensionen der inhaltlichen Auseinandersetzung und der Wahrnehmung. Zudem wird mit dem Blick auf die unterschiedlichen Generationen, auch die bekannte Botschaft vermittelt, dass die Konsequenzen unseres heutigen Handelns, das Leben der künftigen Generationen prägen.

Die Fotografien zeigen also nicht in erster Linie verstörende Aufnahmen des Gletscherschwundes, sondern legen den Fokus auf die uns mit der Natur verbindenden Elemente. Deutlich wird das u.a. in der Fotografie der Ausseer "Flinserl". Sie stehen für den mystischen Zauber und das Geheimnisvolle des Eises. Sie verweisen aber auch darauf, dass nicht nur Traditionen gepflegt werden müssen, sondern eben auch unsere Umwelt.

Erstmals wurden die Aufnahmen im November 2023 im EU-Parlament in Brüssel gezeigt.